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Tränen im Regen


Tränen im Regen

Ich wache auf.

 

Die Welt ist grau.

 

Kalt. Nebelig. Nass.

 

Unfreundlich, traurig, abweisend.

 

Mein Tag beginnt grau, meine Stimmung ist grau.

 

Keine Farben, kein Schwarz, kein Weiß, nur grau.

 

 

Es ist kalt.

In meinem Herz, in meinem Kopf, überall Kälte.

 

Meine Gedanken sind nebelig, verlieren sich in Wirrungen, werden immer dichter.

 

Undurchdringlich. Kein Licht durchbricht sie, sie kreisen mich ein.

 

Und halten mich fest.

 

 

Nasse Tropfen schlagen von außen gegen geschlossene Fenster.

 

Ein monotones Geräusch in einem monotonen Tag.

 

Eine Träne kämpft sich ihren Weg nach draußen.

 

Sammelt noch mehr Tränen in meinen Augen.

 

Lässt mich blind werden, zwingt mich zu blinzeln.

 

Zwingt mich, sie alle gehen zu lassen.

 

 

Sie laufen meine Wangen hinab, gleiten über meine Wangenknochen, immer weiter nach unten.

 

Bleiben kurz in einer kleinen Lachfalte, spülen sie davon.

 

Tropfen von meinem Kinn.

 

Nach unten. Und fallen.

 

 

Mein Herz kratzt.

Jeder Schlag ein Kampf, jedes Pulsieren lässt meinen Brustkorb enger werden.

 

Es tut weh zu atmen.

 

 

Ich möchte schreien. Und schweige doch.

 

Ich will Nähe. Und stoße alle von mir weg.

 

Will Liebe, will Geborgenheit. Und vergrabe mich im Grau.

 

 

Gebe auf, gebe nach.

 

Lasse mein Herz bluten, meine Augen tropfen und meine Seele unter der Last meiner dunklen Gedanken leiden.

 

Ich lass alles gehen.

Lass es los.

 

Es erfasst mich, reißt mich mit, lässt mich nicht mehr los.

 

Zieht mich hinfort.

 

Lass es mich mitreißen, wegreißen, in den Nebel ziehen.

 

 

Und alles was bleibt,

 

sind Tränen im Regen.

 

 

Der monoton gegen das geschlossene Fenster klopft.

 

 


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