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Und wenn ich dich lieben würde?


Eine Frage steht zwischen uns.
Zwischen mir und meinem Spiegelbild.
Mir und meiner Vernunft.
Mir und dir.

Unausgesprochen, nicht vertont, nicht geatmet nicht gelebt.
Und trotzdem existent.
Steht sie einfach zwischen uns.
Und lässt uns erstarren.
Sie steht zwischen dir und mir.
Meiner Vernunft und mir.
Mir und meinem Spiegelbild.

"Und wenn ich dich lieben würde?"

Kopf? Oder Zahl?
Oder Herz?
Alles? Oder Nichts?
Unten? Oder oben?
Rechts oder links?
Gut oder böse?
Wahr oder falsch?
Freundschaft oder Liebe?
Liebe?

"Und wenn ich dich lieben würde?"

Naja dann was?
Wäre ich dumm?
Naiv, emotional, zu sensibel, verletzlich, ein Narr?
Wäre ich stark?
Entschlossen, gefühlvoll, mutig, eine Heldin meiner Geschichte?
Dann würde ich dich lieben.
Aber wie?
Ist Liebe ruhig und ausgeglichen?
Oder stürmisch und unberechenbar?
Ist es die unschuldige Liebe zweier Freunde?
Beständig und ergeben?
Oder die ungezügelte Liebe der Leidenschaft?
Verlangend und verzehrend?

"Und wenn ich dich lieben würde?"

Ja scheiß drauf, dann liebe ich dich eben!
Geb dich nicht auf, auch wenn es sein muss.
Halte dich fest, wenn du mich weg stößt.
Klammere mich an die Vertrautheit, die es zwischen uns gibt.
Gebe nicht nach, wenn zwischen uns Krieg herrscht.
Ich liebe dich und das ist okay.
Okay für mich.
So wie es ist.

"Und wenn ich dich lieben würde?"

Die Stille zwischen uns ist unertragbar.
Unausgesprochene Worte, ohne Frage, ohne Antwort.
Ich fasse Mut und werfe sie zwischen uns.
Lebendig.
Zwischen dich und mich.
Meine Vernunft und mich.
Mich und mein Spiegelbild.

Und warte ab.


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